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Archiv des Autors: Marion Rädisch

Wie viel bin ich wert?

Wie wir mit der Karma  – Ökonomie eine andere Wertigkeit schaffen können

Statue mit BlattIch arbeite gern. Ich könnte eigentlich immer arbeiten. Eine Arbeit, die ich selbst wähle, die aus mir selbst heraus entsteht, die mich erfüllt und auf ein Du ausgerichtet ist. Ich schreibe, lese, denke, texte, vernetze, coache, berate. Das ist cool und seitdem ich das mache, bin ich ein anderer Mensch. Ich bin viel offener, mutiger, kann viel besser mit Menschen Kontakt haben als früher, mich vernetzen, kommunizieren, mit anderen lachen und Spaß haben und irgendwie mit all dem sogar noch etwas bewirken. Das ist echt cool. Wenn da nicht dieser lästige Existenzdruck wäre und die Zahlen, die sich merklich von schwarz in Richtung orange und irgendwann in ein leuchtendes Rot auf meinem Kontoauszug verwandeln. Weiterlesen

Arbeit – Sinn des Lebens

„Paris-Berlin, die Debatte“ versucht, die kulturelle Dimension von Arbeit zu erfassen, der sozialen Komponente von Arbeit gerecht zu werden und den Begriff von Arbeit neu zu füllen, der über reine Erwerbstätigkeit hinausgeht. Liegt die dazu passende Utopie vielleicht genau in jenem Bereich zwischen der Befreiung von der Arbeit und der Erfüllung in der Arbeit?“

https://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_141153&feature=iv&src_vid=1YeBP33W-UI&v=u2ohyUl_i3k

Baumstamm mit BeilGestern habe ich zufällig auf You-Tube diese alte Arte-Aufzeichnung von 2009 gefunden, die so interessant ist, dass ich gern an dieser Stelle darauf hinweisen möchte. Gesprächspartner sind der Politologe Paul Aries, Anhänger der französischen Wachstumsrücknahme-Bewegung (Décroissance) – vielleicht vergleichbar mit unserer Postwachstumsbewegung, von dem ich leider, leider keine deutsche Veröffentlichung gefunden habe, die französische Soziologin Dominique Médas, die ein Buch geschrieben hat „Arbeit, ein aussterbender Wert“, leider auch nur auf Französisch erschienen, die Unternehmerin und Vorsitzende eines Unternehmerverbandes Sophie de Menthon und der deutsche Philosoph Daniel Tyradellis und Kurator der Ausstellung „Arbeit. Sinn und Sorge“ (2009/2010) im Hygienemuseum von Dresden. Durch die Sendung führt die äußerst charmante Moderatorin Isabelle Giordano. Weiterlesen

Schöne neue Social Business – Welt

Ein Bericht von der Vision Summit 2014 oder Wie der Kapitalismus die soziale Bewegung vereinnahmt

Eigentlich ist es ja keine schlechte Idee, dass Unternehmen anfangen soziale Verantwortung zu Allianzforumübernehmen. Das möchte die „Gemeinwohlökonomie“ von Christian Felber ebenso erreichen wie die Akteure der „Akademie für Solidarische Ökonomie“; das fordert die Zivilgesellschaft und die Postwachstumsbewegung sowieso. Was Peter Spiegel mit seinem Genesis-Institut und der Vision Summit initiiert, die letzte Woche zum achten Mal ihre Pforten für Innovatoren, Sozialbewegte und Gründer öffnete, ist jedoch eine eher fragwürdige Angelegenheit. Weiterlesen

Die Freie Schule Leipzig

Wie ein neues Schulmodell die Welt verändern könnte

 Degrowth 2014Auf der Degrowth-Konferenz 2014 in Leipzig war viel Platz für innovative Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensmodelle in Theorie und Praxis. So stand auch das Schulsystem im Zentrum der Kritik und innovative Modelle, die zeigen, wie es anders gehen könnte, stellten sich vor. Kritik an unserem Schulsystem ist nichts Neues. Im Angesicht einer wachsenden Zahl von Schulverweigerern und „Schulversagern“ wird sie stetig lauter. In kaum einem anderen Land hängt eine gute Schulbildung so sehr von der sozialen Herkunft ab wie in Deutschland. Weiterlesen

Strategien einer Postwachstumsgesellschaft

Konzepte und Visionen einer Postwachstumsgesellschaft auf dem Degrowth-Kongress 2014 in Leipzig

Zusammenfassung der Vorträge des „Konzeptwerks Neue Ökonomie e.V. Leipzig“ und des Netzwerks „Plurale Ökonomik e.V.

Uni Leipzig Degrowth 2014Die Degrowth-Konferenz am 03.09.2104 an der Leipziger Uni ist gut besucht. 2.500 Menschen – überwiegend jung und studentisch -, aber auch eine stattliche Anzahl von „Oldies“ jenseits der 40 – haben sich eine Woche lang versammelt, um Alternativen zur scheinbaren Alternativlosigkeit der globalisierten Wachstumsanhänger aufzuzeigen. Es geht um Theorie: Wie können schon an Schule und Uni anhand eines veränderten Bildungskonzeptes Alternativen zum herrschenden Wirtschaftssystem erarbeitet und gelehrt werden? Aber es geht auch um Praxis, um die vielen kleinen Beispiele, in denen Menschen angefangen haben, die Welt im Sinne einer Postwachstumsära umzugestalten. Das „Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. Leipzig“ ist eines von vielen Institutionen, die sich mit der Analyse der Krise und mit gesamtgesellschaftlichen Lösungsansätzen beschäftigt haben. Das „Netzwerk Plurale Ökonomik“ steht für die Idee einer pluralistischen Wirtschaftslehre, die zukünftig an den Unis gelehrt werden sollte. Beides soll hier kurz skizziert werden. Weiterlesen

Anders arbeiten – jetzt und sofort

Die GPL-Gesellschaft wird konkret

modifizierte Fassung vom 23.02.2014

Freie GesellschaftIm Jahre 1999 hatte sich eine frei kooperierende Arbeitsgruppe bestehend aus überwiegend Informatikern und Menschen aus dem politischen Umfeld der Selbstorganisation gegründet, um sich mit dem Phänomen Freier Software in Verbindung mit einer ganz anderen Art von Arbeit(smotivation) / Arbeitskultur und einem daraus womöglich resultierenden neuen Wirtschaftssystem auseinanderzusetzen. Die Gruppe Oekonux (Ökonomie und Linux) war geboren. Es ging um Linux, einem Betriebssystem, das durchaus in Konkurrenz zum Microsoft Betriebssystem Windows treten konnte und um die Produktions- und Verbreitungsprozesse Freier Software schlechthin. Das Interessante daran: Linux wurde unter völlig anderen, bis dahin nicht für möglich gehaltenen Bedingungen entwickelt und zur Marktreife gebracht. Weiterlesen

Gemeinwohlökonomie – Ein Wirtschaftmodell der Zukunft

Eine Skizzierung von Christian Felbers Gemeinwohlökonomie

gedeckter TischChristian Felber, österreichischer Globalisierungskritiker und Mitbegründer von Attac, hat ein interessantes und erfolgversprechendes Wirtschaftsmodell entwickelt, das sich im Gegensatz zum wildwuchernden Kapitalismus der Gegenwart, dessen Kernziel nur noch blinde Geldvermehrung ist, wieder am Menschen und seinen Bedürfnissen orientiert. Eine wesentliche Frage die Felber aufwirft: Wie kann es sein, dass die Werte, die für unser menschliches Zusammenleben auf der Erde und in gelingenden Beziehungen von wesentlicher Bedeutung sind – Vertrauen, Kooperation, gegenseitige Unterstützung, Zuhören, Solidarität, Mitgefühl, Unterstützung, Liebe und Freundschaft – in unserem Wirtschaftsystem als störend empfunden werden? Weiterlesen

Energiewende in Bürgerhand

Wie das Recht auf Zugang die Eigentumsverhältnisse verändern könnte

SonnenuntergangStellen Sie sich vor, Sie könnten Ihren Strom mit Hilfe Ihres (Miet-)Hauses selbst erzeugen und von den Überschüssen sogar noch kostenlos Ihre Nachbarn mitversorgen. Und das, was Ihr Haus an Strom nicht selbst produzieren kann,  beziehen Sie über ein Kommune eigenes Elektrizitätswerk, das den Strom vollständig aus lokalen, erneuerbaren Energien produziert und an dem Sie ebenfalls genossenschaftlich beteiligt sind. Plötzlich wären Konzernriesen wie Vattenfall, RWE und EON überflüssig. Es gäbe keine intransparenten, mehr oder weniger anonymen Stromlieferungen mehr, von denen man nicht so genau weiß, ob sie Atomstrom oder Energie aus Kohlekraftwerken enthalten, ob die Lieferungen aus Russland oder Saudi-Arabien kommen oder sonst woher. Die Strompreise wären stabil und günstig und für jeden transparent einsehbar. Sie bestimmten selbst, welchen Strom Sie woher beziehen und vor allem, Sie sind als Genossenschaftler mit beteiligt an der Organisation, dem Verbrauch und der Gewinnung von Energie. Weiterlesen

Wolf Lotter: „Zivilkapitalismus – Wir können auch anders“

Wolf Lotter „Zivilkapitalismus“ ist ein Appell an gesellschaftlich-aktive Bürger sich mehr mit Ökonomie zu befassen.

steine am meerDa wagt sich aber einer was: In einer Gegenwart, in der Kapitalismuskritik en vogue ist, preist Lotter die Vorzüge genau jener Wirtschaftsform, die doch angeblich Wurzel allen Übels ist. Lotter bedient sich dabei eines einfachen, aber sehr prägnanten Mittels. Er macht den Kapitalismus zu dem, was er eigentlich ist: ein Werkzeug in den Händen von Menschen, die ihn nach Gutdünken formen. So ist eine seiner zentralen Aussagen, dass es die Menschen sind, die eine Gesellschaft und eine Ökonomie prägen. Weiterlesen